Absolutismus I – Konfessionelles Zeitalter und Staatsbildung
Geschichte interaktiv 22
Erneut wird auf überzeugende Weise, eine zentrale Epoche der europäischen Geschichte anschaulich gemacht. – Lehrkräften wird die Unterrichtsvorbereitung durch passgenaues Bild- und Quellenmaterial erleichtert.
Die folgenden Rezensionen beziehen sich auf die Erstveröffentlichung der Filme auf der DVD Absolutismus I – Konfessionelles Zeitalter und Staatsbildung.
Rezensiert für H-Soz-Kult von Thomas Fischer, Berufsfachschule Screen-Design, Hamburg
Wie macht man spröden historischen Stoff für junge Menschen interessant? Anne Roehrkohl setzt seit Jahren in ihren Schul-DVDs auf eine Mischung aus Experteninterviews, historischem Bildmaterial und sparsam eingesetzten Videosequenzen, meist Panoramaschwenks über Gebäude. Der Verzicht auf fiktionale oder gar dramatische Elemente, wie in TV-Dokumentarspielen üblich, und auch auf eindrucksvolle Animationen verringert zwar die Anschaulichkeit, wirkt jedoch sachorientiert. Die 15 bis 24 Minuten langen Filme haben einen deutlichen wissenschaftlichen Anspruch, sie sollen das Publikum über den aktuellen Forschungsstand informieren und trotz ihrer Kürze der Komplexität der dargestellten Epoche gerecht werden. Im Grunde handelt es sich um in Bewegtbilder übersetzte Schulbücher, sie sind indes deutlich attraktiver und motivierender als die illustrierten Texte, die darin zu lesen sind.
Die vorliegende Ausgabe beschäftigt sich mit dem frühen und entwickelten Absolutismus im langen 17. Jahrhundert, wobei wiederholt der Vorstellung einer absoluten Herrschaft der Fürsten und Könige widersprochen wird. „Jedes Bild ist eine Lüge“, so der Kultur- und Kunsthistoriker Arne Karsten (Wuppertal). Die Paläste, Feste und Selbstinszenierungen als Sonnengott oder Zeus dienten primär der Propaganda und zur Überwältigung etwa der adligen Gäste. „Die Herrscher waren bei weitem nicht so mächtig, wie wir lange dachten.“
Der Zeitraum des Hauptfilms erstreckt sich ungefähr vom Ende des Dreißigjährigen Krieges bis zum Tod Ludwigs XIV. Am Beispiel des Ländchens Sachsen-Gotha und seines Herrschers Ernst I. werden die wesentlichen Elemente des deutschen Absolutismus erläutert: eine aus Frömmigkeit, strenger Kontrolle der Untertanen und zentraler Verwaltung kombinierte Staatsräson, das stolze Selbstbild des Monarchen, der sich von Gott legitimiert und für das Seelenheil der Untertanen verantwortlich fühlte, die an Frankreich orientierte und durch Prinzenreisen laufend bestätigte Hofkultur, die Bibliotheken und Kunstkammern als Beweise der Gebildetheit und Weltläufigkeit. Am Hof konzentrierten sich die politische Macht, der relevante Adel und die Verwaltung: „Die Schlösser werden größer, auch weil die Schreibstuben größer werden“ (Karsten).
Ein zweiter Film schildert die Biografie Ludwigs XIV. von seiner Inthronisierung als Kind über die Flucht vor den Fronde-Aufständen und den Bau von Versailles bis zur brutal-expansiven Außen- und Kriegspolitik. Drei Filme beschäftigen sich mit anderen zentralen Aspekten der Epoche: die konfessionelle Polarisierung des Reiches bis hin zum Dreißigjährigen Krieg und seiner Überwindung im Westfälischen Frieden; Frankreichs merkantilistische Wirtschaftspolitik unter Colbert, einschließlich einem Seitenblick auf die nordamerikanischen Kolonien Québec und Louisiana. Die Bild- und Baukunst des Barock als strategisches und erfolgreiches Element der Rekatholisierung Europas wird am Beispiel der Person Gian Lorenzo Berninis erläutert und der Gegensatz zwischen seinem bewegten, dynamischen, italienischen Stil und dem statisch-geometrisch-pompösen Stil des französischen Absolutismus deutlich herausgestellt; immerhin prägte Berninis Büste von Ludwig XIV. fortan dessen Selbstdarstellung. Ein sechster Film beschäftigt sich mit der „kleinen Eiszeit“ im 17. Jahrhundert und den daraus resultierenden Hungersnöten, Judenpogromen und Hexenverfolgungen. Exemplarisch werden der Frankfurter Fettmilch-Aufstand 1616 und die „Cautio criminalis“ Friedrichs von Spee 1631 vorgestellt.
Wohlgemerkt: Die DVD bietet keine Epochengeschichte, sondern veranschaulicht ein frühneuzeitliches Staatskonzept sowie dessen Propaganda, Wirklichkeit und Schattenseiten. Die Darstellung beschränkt sich im Wesentlichen auf Frankreich, Italien und die deutschen Fürstentümer im 17. Jahrhundert. Andere Ausprägungen des Absolutismus oder auch die herrschaftskritische Seite des Barock spielen hier keine Rolle.
Ergänzt wird die Film-DVD durch ein umfangreiches PDF-Dokument mit Arbeitsblättern, teils direkt zu den Filmen, teils mit ergänzenden Text- und Bildquellen, teils mit kooperativ orientierten Unterrichtsvorschlägen, sowie einer Zeitleiste, einer Literatur- und einer Internetlink-Liste und Kurzbiografien der Interviewpartner. Man erhält es per Web-Download. Unterrichtshilfen für den bilingualen Geschichtsunterricht gibt es nicht.
Insgesamt erhält man eine solide und kurzweilige Darstellung eines wichtigen Staatskonstrukts der frühen Neuzeit. Exemplarisch und differenziert werden die wesentlichen Aspekte des Epochenbegriffs „Absolutismus“ dargestellt. Insofern handelt es sich um gut geeignetes Material für den Geschichtsunterricht in der Oberstufe.
https://www.hsozkult.de/digitalreview/id/redig-23668 (01.10.2024)
Herrschaftsbildung im Zeichen des Barock
Wer im Schulunterricht das Thema Absolutismus vermitteln möchte, kann mit Gewinn zu dieser deutsch-englischen DVD greifen. Der Hauptfilm befasst sich nicht mit Ludwig XIV. (eines der fünf ergänzenden Module ist ihm gewidmet), sondern mit Herzog Ernst I. von Sachsen-Gotha, der seine Herrschaft 1643 antrat, innovative Ideen verfolgte und so sein Land zu einem protestantischen Modellstaat machte. Belebung der Wirtschaft, zentrale Verwaltung, Bildung (mit der allgemeinen Schulpflicht!) und Sittenstrenge hielten Einzug in Sachsen-Gotha. Über barocke Kunst und Konfessionalisierung, Merkantilismus und Hexenverfolgung erfährt man in den Modulen Wissenswertes.
ht
Hinweis: Dem Rezensenten/ der Rezensentin ist leider ein kleiner Fehler unterlaufen. Der Hauptfilm beschäftigt sich nicht nur mit Ernst dem Frommen aus Gotha, sondern natürlich auch mit dem Sonnenkönig Ludwig XIV.
Thematisch breit gefächert führt die vorliegende DVD aus der Reihe „Geschichte interaktiv“ in das Zeitalter des Absolutismus ein. Wie gewohnt findet sich zunächst ein Hauptfilm, in dem Herrschaft und Staatsbildung im 17. Jahrhundert zusammenfassend dargestellt wird. Wie sehr sich der Inhalt dabei auf der Höhe der Zeit, sprich im Rahmen des wissenschaftlichen Forschungsstandes, bewegt, zeigt sich darin, dass der titelgebende Begriff des „Absolutismus“ auch kritisch hinterfragt wird. Denn dieser sei vielmehr eine Idealvorstellung der herrschenden Fürsten gewesen als eine Aussage über die tatsächliche Herrschaftsführung.
Im Anschluss an den Hauptfilm erhalten Lehrende fünf Module, die äußerst vielfältige Themen ansprechen. Ein Hauptaugenmerk liegt dabei auf Frankreich. Sowohl dem Sonnenkönig Ludwig XIV. als auch Jean-Baptiste Colberts Merkantilismus sind hier jeweils ein eigenes Modul gewidmet. Damit deckt die DVD zwei klassische Themenfelder des Geschichtsunterrichts ab. Eng verwurzelt mit der absolutistischen Herrschaftsidee ist auch die Kunst des Barock, der ebenfalls ein eigenes Modul gewidmet ist. Keineswegs zu erwarten – dafür umso erfreulicher – ist, dass die Produzenten in einem eigenen Filmbeitrag auch die Rolle der Juden und Hexen thematisieren. So lässt sich die DVD sehr vielfältig in den Geschichtsunterricht integrieren. Hinzu kommt, dass in Modul 1 sowohl ein Beitrag zum Dreißigjährigen Krieg als auch zum Westfälischen Krieg zu finden ist.
Typisch für die einzelnen Module ist das Prinzip der Exemplarität. Exemplarisch werden so einzelne Personen wie Friedrich Spee, einem Vorkämpfer gegen die Hexerei, oder Gianlorenzo Bernini, der „Star des Barockhimmels“, in den Mittelpunkt gestellt. Aber auch Staaten wie Sachsen-Gotha werden beispielshaft herangezogen, um beispielsweise die frühneuzeitliche Staatsbildung und -ordnung zu verdeutlichen.
So vielfältig die Themenwahl so abwechslungsreich auch die filmische Umsetzung. Denn obwohl „laufende“ Originalaufnahmen zur Thematik logischerweise fehlen, hat der Betrachter zu keinem Zeitpunkt das Gefühl, dass es hier nichts zu zeigen gibt. Geschickt setzen die Macher vor allem zeitgenössische Bilddokumente ein. Daneben finden sich animierte Karten, gegenwärtige Aufnahmen von historischen Orten oder vereinzelt auch Schaubilder. Modern gestaltet sich zudem die Präsentationsweise. Mit stilvollen und sinnvoll ausgewählten Bildeffekten wie Überblendungen oder Einfärbungen von Bilddetails werden gerade die zeitgenössischen Bilddokumente zum Leben erweckt und regen die Vorstellung der Schüler an.
Die Sprechertexte überzeugen durch eine klare Sprache, so dass die Filme auch für nichtgymnasiale Schularten gut geeignet sind. Wohl durchdacht und nachvollziehbar wirken außerdem die immer wieder eingesetzten Ausschnitte aus Interviews mit Fachexperten. Neben Leonhard Horowski (Universität Münster), Arne Karsten (Universität Wuppertal) und Eva-Bettina Krems (Universität Münster) konnte insbesondere Barbara Stollberg-Rillinger für das Vorhaben gewonnen werden, die bereits viele wegweisende Publikationen zur Frühen Neuzeit verfasst hat.
Eine große Arbeitserleichterung ist weiterhin das Begleitmaterial zur DVD, welches zum Download auf der Internetseite bereitsteht. Mit zahlreichen ergänzenden Quellen- und Darstellungstexten werden so die Filminhalte aufgearbeitet. Häufig finden sich dabei Standbilder oder Aussagen aus den Filmen, so dass die Begleitmaterialien nicht als schnödes Beiwerk wirken, sondern die filmischen Inhalte unmittelbar in den Blick nehmen und diese rekapitulierend aufarbeiten bzw. kontextualisieren. Immer wieder finden sich hierbei Kopiervorlagen, in welchen die Schüler direkt ihre Ergebnisse eintragen können. Eine schnelle Umsetzung gewährleistet auch der kurze, aber prägnante didaktisch-methodische Kommentar, der nicht selten Differenzierungsvorschläge oder alternative Herangehensweise bereithält, sowie die einheitliche Strukturierung der Materialien nach dem folgenden Muster: Einstieg, Erarbeitung, Festigung und Vertiefung.
Die Arbeitsvorschläge sind in der Regel klar nachvollziehbar und gut zu lösen. Zum Teil finden sich jedoch auch etwas abstrakte Aufgabenstellungen, die wohl für nichtgymnasiale Schularten nur schwer zu lösen sind. Auf der anderen Seite enthalten die Erarbeitungsvorschläge aber auch eine mustergültige Handlungsanweisung für eine Fisbowl-Diskussion zwischen dem römischen Bildhauer Gianlorenzo Bernini und dem französischen König Ludwig XIV. Sehr gelungen sind nicht zuletzt die zahlreichen Gegenwartsbezüge, die nicht nur motivierend wirken, sondern auch zu vielfältigen Diskussionen anregen.
FAZIT: Thematisch breit gefächert, modern gestaltet und obendrein durch sinnvolle Arbeitsmaterialien „garniert“ bietet die vorliegende DVD alles, was zur Gestaltung eines anregenden und motivierenden Geschichtsunterrichts gehört.
(Matthias Schmid ist Lehrer an der Konradin-Realschule Friedberg in Bayern sowie Lehrbeuaftragter am Lehrstuhl für Geschichtsdidaktik an der Universität Augsburg)
Der erste Teil der Doppelfolge zum Absolutismus setzt sich mit dem konfessionellen Zeitalter und der Bildung moderner Staaten auseinander. Diesem Ansatz folgend widmet sich ein beträchtlicher Teil des ca. 24 Minuten langen Hauptfilms der Entwicklung des Herzogtums Sachsen-Gotha, einem deutschen Teilstaat, den man landläufig nicht als Erstes mit dem Absolutismus verbinden würde.
Wie in den bisherigen Folgen der Reihe ‚Geschichte interaktiv‘ wird der Hauptfilm durch Module ergänzt, in diesem Fall sind es fünf.
Bevor sich die Module drei und vier mit den absolutistischen Standardthemen – Innen- und Außenpolitik Ludwigs XIV. und Merkantilismus – befassen, greift Modul 1 unter dem Titel, Konfessionalisierung und Staatsbildung‘ eine Thematik auf, die bereits in anderen Beiträgen der Reihe thematisiert worden ist. Modul 2 hingegen – ‚Juden und Hexen als Sündenböcke‘ – schließt eine Lücke im bisherigen Angebot und wird vielen Lehrern helfen, dieses Thema ihren Schülern anschaulich zu vermitteln. Modul 5 setzt sich am Beispiel Gianlorenzo Berninis mit der Kunst des Barock auseinander. An ausgewählten Beispielen wird Barock als Antwort auf die Reformation, als Versuch, Gläubige für die katholische Kirche zurückzugewinnen und als Mittel zur Selbstinszenierung päpstlicher und fürstlicher Macht analysiert.
Alle Module sind zwischen 15 und 19 Minuten lang und lassen sich bestens in den Rahmen einer Unterrichtsstunde einbauen.
Wie bei ‚Geschichte interaktiv’ üblich werden sowohl Hauptfilm als auch Module durch einen sehr umfangreichen Downloadbereich, der auf der Verlagsseite www.dokumentarfilm.com zu finden ist, ergänzt. Die Materialien bieten teilweise weitere Vertiefungsmöglichkeiten für die Arbeit im Unterricht an und sind eine Fundgrube für neuere und neuste Literatur zum Thema.
Der Schwerpunkt des Hauptfilms liegt auf dem Aspekt ‚Herrschaft und Staatsbildung im 17. Jahrhundert‘, für deren Entwicklung Religion, Bildung und Inszenierung fürstlicher Macht als zentrale Elemente herausgestellt werden. Hier vermittelt der Vergleich von Sachsen-Gotha mit dem Frankreich Ludwigs XIV. interessante Einsichten in das Selbstverständnis zweier Herrscher des 17. Jahrhunderts, das sich zwischen dem Landesherrn als Schutzherr seiner Untertanen und einem sich selbst als autokratischen Herrscher inszenierenden Ludwig XIV. bewegt. In Bezug auf Ludwig XIV. wird die klassische Vorstellung von einem autokratischen, alles bestimmenden Herrscher widerlegt und auf die Inszenierung und Überhöhung in der Kunst des Barock zurückgeführt, die von den bestehenden Zwängen, denen ein Fürst bei der Ausübung seiner Herrschaft unterworfen war, ablenken sollte.
Für die DVD wurde an Originalschauplätzen in Gotha, Paris, Versailles, Südfrankreich und Rom gedreht. Als wichtigste Materialgrundlage dienen aber zeitgenössische Kunstwerke, die in ihrer damaligen Funktion erklärt werden.
Es gelingt den Produzenten erneut auf überzeugende Weise, eine zentrale Epoche der europäischen Geschichte anschaulich zu machen und Lehrern die Unterrichtsvorbereitung durch passgenaues Bild- und Quellenmaterial zu erleichtern. Auf Teil II der Doppelfolge zum Thema ‚Staatsbildung und Aufklärung‘ darf man gespannt sein.
Dorothee Eckert, Lehrerin für Geschichte und Englisch am Werner-Heisenberg-Gymnasium Bad Dürkheim
Die neueste DVD aus der Reihe „Geschichte interaktiv“ der Anne Roerkohl dokumentARfilm GmbH setzt sich mit der Epoche des Absolutismus auseinander und hier vor allem mit der Staatsbildung in Europa. Das für die Sekundarstufe I und II konzipierte Filmmaterial mit insgesamt 107 Minuten Laufzeit liegt für den Einsatz im bilingualen Unterricht auch in Englisch vor. Auch zu dieser Folge gibt es zusätzliches Material mit didaktisch-methodischen Anregungen.
Aufbau und Inhalt
Es gibt einen 24-minütigen Hauptfilm zur Herrschaft und Staatsbildung im 17. Jahrhundert, der beim Westfälischen Frieden ansetzt und wichtige Entwicklungen in der darauffolgenden Zeit darstellt. Es geht vor allem um die Untrennbarkeit von Religion und Herrschaft und der zentralen Rolle der Religion für den Machtausbau der Monarchen, die Architektur und Kunst des Barock als Mittel politischer Propaganda und die prunkvolle Selbstinszenierung der Herrscher. Außerdem wird das Herzogtum Sachsen-Gotha als protestantischer Modellstaat vorgestellt. Der Hauptfilm hat 5 Unterthemen, die didaktisch aufbereitet sind und mit zeitgenössischen Gemälden und Zeichnungen, der Darstellung von Überresten und nachgestellten Szenen ein sehr anschauliches Bild der behandelten Themen bieten. Die Unterthemen können auch einzeln gut eingesetzt werden, was durch die Menüführung der DVD ermöglicht wird.
Prof. Dr. Barbara Stollberg-Rilinger, die Geschichte der Frühen Neuzeit an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster lehrt, Prof. Dr. Eva-Bettina Krems, Kunsthistorikerin an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster, Dr. Leonhard Horowski und Dr. Arne Karsten, Junior-Professor für Geschichte der Frühen Neuzeit an der Universität Wuppertal erläutern gut verständlich in kurzen Experteninterviews wichtige Aspekte und Zusammenhänge zu den 5 Unterthemen des Hauptfilms.
Neben dem Hauptfilm hat die DVD wieder einige Module im Umfang von ca. 15-19 Minuten, die einer vertieften Information zu bestimmten historischen Aspekten zum Thema Absolutismus dienen. Sie sind in sich abgeschlossen und je nach Belieben einzeln oder in Kombination einsetzbar.
Folgende Module bietet die DVD:
- Modul 1: Konfessionalisierung und Staatsbildung
- Modul 2: Klimawandel und Katastrophen: Juden und Hexen als Sündenböcke
- Modul 3: Ludwig XIV.
- Modul 4: Colbert und der Merkantilismus
- Modul 5: Kunst des Barock: Gianlorenzo Bernini
Zusatzmaterial
Auch zu dieser Folge gibt es wieder umfangreiche didaktische Begleitmaterialien, die auf der Website zum Download bereitstehen. Zum einen gibt es Material und Aufgaben zum Hauptfilm und den 5 Modulen. Dabei gliedern sich die Materialien immer in Einstieg, Erarbeitung, Festigung und Vertiefung. Die Arbeitsblätter zur Erarbeitung und Festigung beziehen sich direkt auf das Filmmaterial. Es gibt auch einen didaktisch-methodischen Kommentar mit Anregungen für den Einsatz im Unterricht sowie Musterlösungen für die Arbeitsblätter. Ferner gibt es Methodenkarten zur Analyse und Interpretation von Bildern und Karikaturen und zur Durchführung der Methoden Think-Pair-Share und Fishbowl. Zum anderen gibt es Zusatzmaterial, das Informationen zu den interviewten Experten, Zeitleisten sowie Literatur- und Linktipps enthält.
Einen Kritikpunkt gibt es am Zusatzmaterial. Ich würde mir wünschen, dass es das Material nicht nur als pdf-Dokumente gibt, sondern auch als Word-Dokumente. So könnte man das Material nach den eigenen Bedürfnissen für den Einsatz im Unterricht anpassen
Fazit
Die Folge 22 von „Geschichte interaktiv“ ist wieder eine gelungene Produktion. Sowohl die Filme als auch die Materialien eignen sich gut für den Einsatz im Unterricht.
Rita Stachowitz ist Lehrerin für Geschichte und Gemeinschaftskunde an der 101. Oberschule Dresden „Johannes Gutenberg"