Das antike Griechenland I – Götterwelt und Demokratie

Geschichte interaktiv 31

Hervorragend didaktisch aufbereitet. – Alle Zusammenhänge sind sehr leicht für Schülerinnen und Schüler der Klasse 6/7 zu verstehen. – Äußerst praxisorientiert. 


Die folgenden Rezensionen beziehen sich auf die Erstveröffentlichung der Filme auf der DVD Das antike Griechenland I – Götterwelt und Demokratie.

Antike lebendig gemacht


Seit Jahren kenne ich die DVDs „Geschichte interaktiv“ und arbeite gerne mit ihnen. Als Schulbuchautor und Verfasser einiger fachdidaktischer Aufsätze zur Antike war ich besonders auf die DVD „Das antike Griechenland I. Götterwelt und Demokratie“ gespannt.


Schon der Titel bringt das für die Antike bezeichnende In-, Mit- und Gegeneinander von Religion und Politik auf den Begriff. Die vier Module „Die Polis Athen – Geburtsstätte der Demokratie“, „Die Götterwelt der Griechen“, „Das Orakel von Delphi“ und „Die Olympischen Spiele“ werden dem Titel gerecht und bieten die Themen, die in der Sekundarstufe I fast aller Bundesländer verbindlich sind und auch auf das Interesse vieler Schülerinnen und Schüler stoßen.


Ich analysiere genauer das Modul zur attischen Demokratie. Der Lehrfilm verknüpft in geschickter Weise Aufnahmen des heutigen Griechenlands und Spielszenen mit Stellungnahmen von Fachleuten und zeigt zahlreiche Rekonstruktionen und archäologische Zeugnisse.


Die Lehrkraft, der der Konstruktionscharakter von Geschichte wichtig ist, wäre ein Hinweis auf die Verquickung verschiedener Möglichkeiten hilfreich, etwas ins Bild zu setzen, sowie deren Reflexion. Unfreiwillig komisch wird dies, wenn die Sprechstimme erklärt, das Wort „Gymnasion“ hänge mit der Nacktheit beim Sport zusammen, wenn der Spielfilm aber – aus sehr nachvollziehbaren Gründen – eben keine nackten Sportler zeigt. Da sich die Machart durch die gesamte Reihe „Geschichte aktiv“ zieht, wäre vielleicht ein Modul, das online erhältlich ist und für alle DVDs gelten könnte, hilfreich. Medienkompetenz könnte so ausgebildet werden. Schließlich gewinnen nicht wenige Schülerinnen und Schüler ihre historische Bildung aus Medien, die außerhalb der Schule wirken (TV-Dokumentationen, Museen und Ausstellungen, Videospiele).


Der Film beginnt mit der zunächst nicht weiter ausgeführten Feststellung, dass sich in Athen etwas Unerhörtes ereignet habe, die Geburt der Demokratie. Glücklicherweise wird später die Entstehung der Demokratie aus den Veränderungen des Militärischen erklärt. Es fehlt allerdings der Hinweis, dass die Demokratie nicht nur in Griechenland, sondern auch in Athen eher die Ausnahme als die Regel gewesen ist.


Die Verfahrensweisen der attischen Demokratie werden anschaulich erläutert. Auch der Aufbau der Gesellschaft der Polis wird – hier unterstützt durch Schaubilder – verständlich gemacht. Leider wird im Bemühen um didaktische Reduktion der Partizipation der vom Bürgerrecht Ausgeschlossenen, also der Metöken und der Frauen, zu wenig Beachtung geschenkt: In der Teilnahme an den Kulten der Demokratie oder der Erfüllung öffentlicher Aufgaben etwa war auch ihnen Mitwirkung möglich. Die historische Entwicklung der attischen Demokratie wird sehr geschickt in ihren Grundzügen vorgeführt. Besonders die Schaubilder zu den Kleisthenischen Reformen sind didaktisch geschickt reduziert und gut ins Bild gebracht. Besonders gefällt die Bezeichnung der attischen Demokratie als „Mitmachdemokratie“ durch die Expertin Prof. Dr. Claudia Tiersch. Damit ist auch ein altersgemäßer Ansatzpunkt für weitergehende Reflexionen verschiedener Formen der Demokratie gegeben, den das Ende des Lehrfilms kurz formuliert. Erziehung zur Mündigkeit wird so ermöglicht – auch ein Verdienst einer vielfältig verdienstvollen DVD aus der bewährten Reihe „Geschichte interaktiv“.


(Volker Habermaier, OStD und Lehrer für Geschichte am Georg-Büchner-Gymnasium in Rheinfelden, Baden)

In der neuen Ausgabe der Anne Roerkohl dokumentARfilm GmbH wird thematisch das antike Griechenland behandelt. Dabei liegt der Fokus auf der Sekundarstufe I und damit in den meisten Bundesländern für den Anfangsunterricht im Fach Geschichte konzipiert, lässt sich aber auch als Wiederholung für die Sekundarstufe II mit einer vertieften Auseinandersetzung hinsichtlich der attischen Demokratie einsetzen. Aufgeteilt ist die DVD in 4 Module: 1) „Die Polis Athen - Geburtsstätte der Demokratie", 2) „Die Götterwelt der Griechen", 3) „Das Orakel von Delphi", 4) „Die Olympischen Spiele". Die Module 1 und 2 werden als „Geschichte im Film" betitelt, welche als klassische Unterrichtsfilme ausgewiesen werden und stellen ein Thema in bekannter Weise ausführlich dar. Die Module 3 und 4 heißen „Geschichte im Fokus" und beleuchten einen Schwerpunkt in besonderer Weise und lassen sich als Vertiefung gut einsetzen. Die einzelnen Filmmodule haben wie gewohnt einen Umfang zwischen 10 und 28 Minuten und eignen sich aus zeitlicher Perspektive gut für den Einsatz im 45- minütigen Unterricht.


Das Modul 1 „Die Polis Athen - Geburtsstätte der Demokratie" ist in drei Kapitel unterteilt:

  1. Der Aufbau der Polis Athen
  2. Gesellschaft Athens
  3. Die Entwicklung der attischen Demokratie


In Kapitel 1 werden die wichtigsten Orte und Gebäude Athens vorgestellt. Durch Modelle und Animationen wird Athen sehr lebendig und für die Schüler ansprechend und fassbar dargestellt. Anschließend wird in Kapitel 2 die Gesellschaft Athens in einer Pyramide vorgestellt und folgerichtig der Frage nachgegangen, wer denn zum Demos gehöre und wie sich Rechte und Pflichten verteilen. Besonders wird der aus heutiger Sicht kritische Punkt, dass Demokratie in Athen nicht mit Gleichheit gleichzusetzen ist, gut herausgearbeitet. Hier könnte ein guter Diskussionsansatz mit den Schülern auch hinsichtlich des Modultitels sein.


Wie sich die Herrschaft des Demos entwickelte, wird in Kapitel 3 dargestellt, indem die Entstehung der attischen Demokratie in den wichtigsten Schritten thematisiert wird. Solons, Kleisthenes und Perikles Reformen werden skizziert und die wichtigsten Ansätze zusammengefasst. Die perikleischen Reformen werden als „Mitmach-Demokratie" prägnant beschrieben. Gut wäre es, wenn die Zusammenfassungen der jeweiligen Reformen etwas länger eingeblendet werden würden, damit die Schüler die Chance haben, in ihrer Geschwindigkeit diese Punkte zu verinnerlichen und ggf. zu notieren. Ansonsten ist dieses Modul als sehr gelungen zu bewerten.


Die wichtigsten Götter der antiken Griechen werden im Modul 2 vorgestellt. Nachdem die Religion als verbindendes Element zwischen den einzelnen griechischen Städten und den Kolonien herausgearbeitet wird, wird auf der Quellenbasis von Homer die Götter als menschliche Projektion mit allen menschlichen Stärken und Schwächen der Reihe nach vorgestellt. Auch hier wäre eine etwas längere Einblendung der einzelnen Merkmale der Götter hilfreich. Die Auswahl der Götter umfasst die wichtigsten und bekanntesten. In einem zweiten Kapitel werden die Opfer und Feste thematisiert. Dass die Götter für die Griechen reale Begleiter im Alltag waren und Opfer und Schauspielfesttage zu Ehren der Götter einen festen Platz einnahmen wird sehr anschaulich und kurzweilig herausgearbeitet.


Modul 3 setzt sich intensiv mit dem Orakel von Delphi auseinander. Dass es neben dem Orakel von Delphi noch andere gab, wird treffend als Einführung in die Thematik genutzt. Inhaltlich wird die Bedeutung des Orakel für den Alltag der Griechen, Orakelsprüche, die Tempelwirtschaft sowie die zeitliche Einordnung vorgenommen. So kann dieses Modul als Einführung in eine kurze vertiefte Auseinandersetzung mit der Thematik stehen.


Ähnlich ist auch Modul 4 aufgebaut. Die Olympischen Spiele werden als Sportveranstaltung zur Ehre des Gottes Zeus intensiv beleuchtet. Neben der Vorstellung einzelner Sportarten, wird die Veranstaltung in das Alltagsleben der Griechen eingeordnet. Dieses Modul erzählt sehr anschaulich alles Wissenswerte über die Olympischen Spiele der Antike und vergisst nicht zu erwähnen, dass Olympia nicht der einzige Austragungsort ebensolcher Spiele war. Ein Vergleich zu den olympischen Spielen der Neuzeit wird vorgenommen und durch das didaktische Material unterstützt.


In allen Modulen wird immer ein Gegenwartsbezug hergestellt und damit die Thematik für die Schüler interessant und relevant gemacht.


Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass die Thematik gut und anschaulich bearbeitet worden ist. Ein Einsatz im Unterricht aller Module ist sehr gut umsetzbar, da die Themen sinnvoll ausgewählt wurden und das didaktische Begleitmaterial (für alle Module) wiedereinmal sehr gut, nach wissenschaftlich didaktischen Standards angefertigt worden ist und einen schnellen Einsatz für den Unterricht ermöglicht. Ich kann mir gut den Einsatz dieser Folge nicht nur im Geschichtsunterricht, sondern auch den Einsatz in anderen Fächern wie z.B. Philosophie vorstellen.


(Arne Cohrs ist Lehrer an der Regionalen Schule „Richard Wossidlo“ in Güstrow)

Die neue DVD der Anne Roerkohl dokumentARfilm GmbH widmet sich einem weiteren Themenbereich der Antike: „Das antike Griechenland I – Götterwelt und Demokratie“. In vier Modulen beschäftigt sich die Dokumentation mit der Polis Athen als Geburtsstätte der Demokratie, der Götterwelt der Griechen, dem Orakel von Delphi und den antiken Olympischen Spielen. Die Gesamtspielzeit dieser DVD beläuft sich auf 73 Minuten. Die einzelnen in sich abgeschlossenen Filmmodule sind auf den Einsatz im Anfangsunterricht im Fach Geschichte in der Sekundarstufe I abgestimmt, können aber auch in der Sekundarstufe II eingesetzt werden. Passendes didaktisches Begleitmaterial ist unter www.geschichte-interaktiv.com im PDF-Format kostenlos als Download verfügbar.


Dies ist der Auftakt der geplanten zweiteiligen Dokumentation zur Geschichte des antiken Griechenlands, die einen Schwerpunkt auf Griechenland als Wiege der Demokratie und Kultur und deren Götterwelt legt. Im Frühjahr 2019 soll der zweite Teil der Reihe zum Thema „Das antike Griechenland II – Alexander der Große und der Hellenismus" erscheinen.


Modul 1 ist ein klassischer Unterrichtsfilm zum Thema „Die Polis Athen – Geburtsstätte der Demokratie“, der in drei weitere in sich abgeschlossene und einzeln einsetzbare Unterkapitel unterteilt ist, und zwar der „Aufbau der Polis Athen“, die „Gesellschaft Athens“ und „Die Entwicklung der Attischen Demokratie“. Der Aufbau der Stadt Athen wird durch animierte Karten und ein Modell der Polis veranschaulicht und von Historiker Helge Nieswandt von der Universität Münster erläutert. Dass in Athen keineswegs das ganze Volk regiert, verdeutlicht das zweite Kapitel, in dem der Aufbau der Gesellschaft erklärt wird. Besonders gelungen ist hierbei die animierte Grafik über den Aufbau der athenischen Gesellschaft, anhand derer die einzelnen Gruppen (Vollbürger, Frauen und Kinder, Metöken und Sklaven) vorgestellt und durch die Historikerin Claudia Tiersch von der Humboldt-Universität zu Berlin näher erläutert werden. Das dritte Kapitel stellt die Entwicklung der attischen Demokratie anhand der Krise der Aristokraten und der Reformen des Solon, des Kleisthenes und des Perikles dar. Dazu werden in einer Art „Steckbrief“ die wichtigsten Punkte der Reformen zusammen mit einer Büste des jeweiligen Reformers eingeblendet.


Im zweiten Modul werden, ebenfalls im Filmformat „Geschichte im Film“, die Götter der Griechen und deren Verehrung thematisiert. Im ersten Kapitel werden dabei die zwölf wichtigsten Götter des Olymps (Zeus, Hera, Poseidon, Hestia, Demeter, Ares, Hephaistos, Aphrodite, Artemis, Apollon, Hermes und Athene) näher vorgestellt und deren Verhältnisse untereinander als Grafik ähnlich eines Stammbaums dargestellt. Die Götter werden dabei wie auf griechischen Vasenmalereien dargestellt – Stichpunkte zu deren Zuständigkeiten und besonderen Merkmalen werden zusätzlich eingeblendet. Anschließend werden im zweiten Kapitel die Opfer und Feste der Griechen für die Götter am Beispiel der Panathenäen gezeigt.


Im dritten Modul steht, in Form des Filmformats „Geschichte im Fokus“, das Orakel von Delphi als eines der vielen wichtigen religiösen Kultorte Griechenlands im Mittelpunkt. Dort wurde der Gott Apollon verehrt und tausende von Besuchern, daneben auch politische Gesandte, pilgerten zu der heiligen Stätte, um das Orakel um Rat zu fragen – für die Priester war dies ein lukratives Geschäft, ließen sie sich ihre Ratschläge doch gut bezahlen. Der Experte Helge Nieswandt zeigt in diesem Modul anhand eines Modells den Aufbau der Kultstätte.


Das vierte und letzte Modul der DVD befasst sich schließlich mit den antiken Olympischen Spielen zu Ehren des Gottes Zeus. Die seit dem 8. Jh. v. Chr. regelmäßig stattfindenden Spiele waren bei der Bevölkerung Griechenlands sehr beliebt und wurden von über zehntausend Menschen besucht. Theoretisch herrschte in dieser Zeit Frieden. Griechische Männer, die das Bürgerrecht besaßen, konnten sich in den verschiedenen Disziplinen messen, doch, anders als heute, zählte bei den antiken olympischen Spielen am Ende nur der Sieg. Alles andere war egal.


Auch in dieser Folge der Reihe Geschichte interaktiv wurden die Filmmodule wieder hervorragend didaktisch aufbereitet. Besonders gelungen sind hierbei die Schaubilder, die schrittweise die, teils komplizierten, Sachverhalte anschaulich und schülergerecht erläutern. Ebenso anschaulich ist auch die Darstellung des Modells von Athen, anhand dessen viele herausragende Orte und Plätze der griechischen Geschichte für die Schüler begreifbar werden können. Die beiden Experten, die Historikerin Claudia Tiersch von der Humboldt-Universität zu Berlin und der Historiker Helge Nieswandt von der Universität Münster, erläutern hierbei jeweils die wichtigen Aspekte und Zusammenhänge.


Wie gewohnt stehen auf der Homepage www.geschichte-interaktiv.com die passenden didaktischen Begleitmaterialien zu dieser Folge in Form eines kostenlosen Downloads im PDF-Format bereit. So lassen sich die Filmmodule mit wenig Aufwand gewinnbringend im Geschichtsunterricht einbringen. Die Materialien entsprechen dem aktuellen Forschungsstand und sind ansprechend gestaltet. Es finden sich problemorientierte Einstiege und handlungsorientierte Aufgabenstellungen zu den verschiedenen Kompetenzbereichen. Schaubilder, Quellen und Filmzitate runden die Materialien perfekt ab. Besonders gelungen finde ich dieses Mal, dass Differenzierungsangebote in Form von Hilfekarten und Aufgaben für Schnelle in den Arbeitsaufträgen zu finden sind.


Fazit: Wieder einmal ist die DVD der Reihe Geschichte interaktiv sehr gelungen und absolut empfehlenswert für den Einsatz im Geschichtsunterricht der Sekundarstufe I, besonders aufgrund der Länge der einzelnen Module zwischen 10 und 28 Minuten, der Möglichkeit, auch einzelne Kapitel separat anzuwählen, der hervorragenden didaktischen Aufbereitung des Filmmaterials und nicht zuletzt des besonders gelungenen didaktischen Unterrichtsmaterials. Die DVD „Das antike Griechenland I“ zeigt eindrucksvoll die Geschichte Griechenlands anhand seiner Gesellschaft, deren Glaubensvorstellungen, Kulte und politischen Grundstrukturen. Ich freue mich schon sehr auf den zweiten Teil der Reihe zum Thema „Das antike Griechenland II – Alexander der Große und der Hellenismus“!


(Jasmin Pützer ist Lehrerin für Deutsch und Geschichte an der Realschule plus und Fachoberschule in Konz)

Ich habe mich sehr gefreut, dass sich die Anne Roerkohl dokumentARfilm GmbH nach den Folgen zur Neuzeit und dem Mittelalter nun endlich auch dem Altertum widmet, da die Folgen dieser Reihe sehr gut für den Einsatz im Geschichtsunterricht geeignet sind. Mit der Folge 31 von Geschichte interaktiv wird das antike Griechenland näher beleuchtet, hier im Besonderen die Götterwelt der Griechen und die Demokratie. Die DVD ist speziell für die Sekundarstufe I konzipiert und enthält 73 Minuten Filmmaterial verteilt auf 4 Module. Wie üblich gibt es auch didaktisches Begleitmaterial. Dieses wird unter www.dokumentarfilm.com/griechenland-i zum Download angeboten.


Aufbau und Inhalt


Ursprünglich hatte die Reihe immer einen etwas längeren Hauptfilm und mehrere kürzere Module, die den Hauptfilm thematisch ergänzen und auch einzelne Aspekte vertiefen. Mit der Umstellung auf die neuen Filmformate gibt es auch immer wieder Folgen, in denen es keinen Hauptfilm gibt, sondern nur Module. Dies ist auch in der aktuellen Folge der Fall. Insgesamt gibt es 4 Module die zwischen 10 und knapp 28 Minuten lang sind. Die Module sind wie folgt aufgebaut:

  • Modul 1: Die Polis Athen – Geburtsstätte der Demokratie (27:47 Minuten)
  • Modul 2: Die Götterwelt der Griechen (21:50 Minuten)
  • Modul 3: Das Orakel von Delphi (10:20 Minuten)
  • Modul 4: Die Olympischen Spiele (12:17 Minuten)


Die Module 1 und 2 sind klassische Unterrichtsfilme. Sie sind jeweils in einzelne Kapitel untergliedert, die thematisch in sich abgeschlossen sind. So kann man auch nur ein Kapitel eines Moduls im Unterricht einsetzen. Die Module sowie die Kapitel sind einzeln anwählbar über das Menü der DVD. Dies ist in meinen Augen der größte Vorteil der Reihe Geschichte interaktiv, weil man dadurch ohne großen Zeitverlust nur das Modul oder das Kapitel im Unterricht einsetzen kann, was man thematisch gerade benötigt.


Im Modul 1 wird zunächst die geografische Ursache für die vielen kleinen Stadtstaaten (Poleis) in Griechenland erörtert, bevor es an den Aufbau der Polis Athen geht. Die Agora wird als der zentrale Ort der Demokratie in Athen vorgestellt, auf dem die männlichen Bürger Athens zusammenkommen. Danach wird die Gesellschaft Athens vorgestellt mit ihren Rechten und Pflichten von den Vollbürgern über die Metöken bis zu den Sklaven. Zum Schluss wird die Entwicklung der attischen Demokratie dargestellt, Dabei fehlen natürlich auch nicht die Reformen von Solon, Kleisthenes und Perikles.


Im Modul 2 geht es um die griechische Götterwelt und den Götterkult. Es werden zunächst einzelne Götter vorgestellt mit ihren Aufgaben und ihren Symbolen. Danach wird dargestellt, wie die Griechen ihre Götter verehrten und gnädig stimmten.


Bei den Modulen 3 und 4 handelt es sich um Kurzfilme, die relativ kurz und nicht noch einmal in Kapitel untergliedert sind. Im Modul 3 wird das einflussreichste Orakel der alten Griechen, das Orakel von Delphi, vorgestellt. Der Gott Apollon wurde hier verehrt.


Das Modul 4 widmet sich den Olympischen Spielen. Es wird u.a. erklärt, welche Disziplinen es gab und aus welchem Grund die Spiele stattfanden.


Zusatzmaterial


Zur aktuellen Folge gibt es natürlich wieder didaktisches Begleitmaterial, das auf der Website zum Download angeboten wird. Zu jedem Modul gibt es einen didaktisch-methodischen Kommentar, in dem es Hinweise zum möglichen Einsatz im Unterricht bzw. Stundenverlauf gibt. Ferner gibt es für jedes Modul Aufgaben zum Einstieg bzw. zur Erarbeitung sowie zur Festigung bzw. Vertiefung. Dabei sind die Aufgaben gut durchdacht und für die Zielgruppe entsprechend aufbereitet. Es gibt auch wieder Musterlösungen zu einzelnen Aufgaben. Dadurch eignen sich die DVD und das didaktische Begleitmaterial nicht nur für den regulären Geschichtsunterricht, sondern auch spontane Vertretungsstunden sind kein Problem.


Einziges Manko für mich ist die Tatsache, dass das Begleitmaterial nur im PDF-Format vorliegt. Perfekt wäre die Reihe für mich, wenn das Material auch im Word-Format bereitgestellt werden würde. So könnte man das Material an die eigenen Schwerpunkte anpassen bzw. verändern.


Fazit


Auch dieses Mal wurden meine Erwartungen an die neue Folge vollends erfüllt. Wichtige lehrplanrelevante Themen zum antiken Griechenland wurden kurz, verständlich und anschaulich für die Schüler der Sekundarstufe I aufbereitet. Aufgrund der Spielzeiten der einzelnen Module bzw. der Unterkapitel sind sie auch hervorragend für Einzelstunden geeignet. Es gibt auch für diese Folge eine klare Empfehlung für den Einsatz im Geschichtsunterricht. Ich bin nicht nur gespannt auf die Fortsetzung, sondern vor allem auch auf die Folgen zur römischen Antike.


(Rita Stachowitz ist Lehrerin für Geschichte und Gemeinschaftskunde an der 101. Oberschule Dresden „Johannes Gutenberg")

Die vorliegende Dokumentation „Das antike Griechenland I“ (Götterwelt und Demokratie), 2018 bei „Anne Roerkohl dokumentARfilm“ erschienen, kann durchaus als gelungenes Begleitmaterial für einen interessanten und anschauungsreichen GSK-Unterricht sowohl in der Sekundarstufe I als auch II bezeichnet werden.


Die modulare Strukturierung der einzelnen Themenabschnitte erweist sich als äußerst praxisorientiert und ermöglicht zielgenauen Einsatz im schulischen Bereich.


Animation und Grafik sind anschaulich und übersichtlich gestaltet.


Kurze Statements von Helge Nieswandt (Universität Münster) sowie Claudia Tiersch (Humboldtuniversität zu Berlin) bringen wissenschaftliche Erkenntnisse klar und prägnant auf den Punkt.


Die Auswahl einzelner Filmszenen aus Terra X (Große Völker – die Griechen) trägt zur Anschaulichkeit bei und fokussiert die Aufmerksamkeit der SchülerInnen.


Begrüßenswert ist der bei Modul 4 weiterführende Ansatz als Überleitung zu den Olympischen Spielen der Gegenwart. Ein solcher wäre jedoch auch bei Modul 1 (Die Polis Athen - Geburtsstätte der Demokratie) wünschenswert und hilfreich gewesen.


Als kleines Manko erscheint auch die musikalische Untermalung. Sie könnte etwas dezenter und abwechslungsreicher sein.


Als spezieller „Hingucker“ sind die animierten Darstellungen auf den griechischen Keramikgefäßen zu nennen, welche die für SchülerInnen eher „trockene Angelegenheit“ antiker Artefakte recht lebendig erscheinen lassen.


Insgesamt gesehen, kann diese Filmdokumentation als äußerst hilfreiche Unterstützung für den Historiker-Unterricht gesehen werden und kann als Ankauf für die schulinternen Kustodiate nur empfohlen werden. 


(Ilse Ruesch ist GSK-Kustodin am BG/BRG Neunkirchen, A-2620 Neunkirchen, Otto Glöckelweg 2)

Das antike Griechenland ist Wiege der Demokratie, der Olympischen Spiele, der Volksabstimmungen und der Philosophie. Aber das antike Griechenland steht auch für unbarmherzige Kriege, blutige Feldzüge und das uns heutzutage erbarmungslos und grausam erscheinende Sparta, das Gegenmodell zum demokratischen Athen. Wie sich die unzähligen Stadtstaaten (griech. „Poleis“) zu dem entwickelten, was wir unter dem Sammelbegriff „Griechenland“ verstehen, erläutert die aktuelle Folge der Reihe „Geschichte interaktiv“ von dokumentARfilm aus Münster mit dem Titel „Das antike Griechenland I | Götterwelt und Demokratie“. Wir haben uns die Folge 31, die – wie bereits die Reihe über das antike Ägypten – für die Sekundarstufe I konzipiert wurde, für euch angeschaut.


Rezension: 


Auch in der aktuellen Folge 31 bleiben die Macher der Reihe ihrer Neuausrichtung treu. Anstelle des ehemaligen „Hauptfilmes“ gibt es hier vier große Module, die verschiedene Aspekte (mit weiteren Unterkapiteln) beleuchten. Die ersten beiden Module („Geschichte im Film“) befassen sich mit der „Polis Athen“ als „Geburtsstätte der Demokratie“ und der Götterwelt der Griechen. Module drei und vier („Geschichte im Fokus“) setzen sich mit dem „Orakel von Delphi“ und den Olympischen Spielen auseinander.


Modul eins setzt sich aus den Kapiteln „Aufbau der Polis Athen“, „Gesellschaft Athens“ und „Entwicklung der attischen Demokratie“ zusammen. Die Schülerinnen und Schüler erfahren hier, wie die ersten Stadtstaaten unter der Herrschaft der Könige entstanden und wie sich die Stadt Athen im Vergleich zu anderen Poleis entwickelte. Der Sprecher erläutert gut für Schülerinnen und Schüler verständlich, wie das antike Athen aufgebaut war. Helge Nieswandt von der Universität Münster stellt anhand eines Modells der historischen Metropole Zusammenhänge innerhalb der Stadt dar. Fachbegriffe werden eingeblendet. Spielszenen veranschaulichen Zusammenhänge. Darüber hinaus wird das Leben in Athen anhand von Zeichnungen und Vasen illustriert. Wichtige Zusammenhänge werden darüber hinaus schriftlich zusammengefasst. Claudia Tiersch von der Humboldt Universität zu Berlin ist Expertin für die Gesellschaft und die Entwicklung der Demokratie und erläutert ebenfalls Zusammenhänge. Das dritte Kapitel stellt unter anderem Solons und Kleisthenes Reformen vor sowie die des Perikles.


Das zweite Modul ist in die Kapitel „Götterfamilie auf dem Olymp“ und „Opfer und Feste für die Götter“ unterteilt. Auch hier steht Claudia Tiersch als Expertin bereit. Die Verbindung aus gegenwärtigen Bildern, historischen Darstellungen, Statuen und anderen Quellen machen auch dieses Kapitel sehr interessant und gut verständlich. Zu jedem der insgesamt 12 Götter des Olymps gibt es einen kleinen Steckbrief mit Charakterzügen, dem jeweiligen Zuständigkeitsbereich sowie dem Erkennungszeichen. Der Inhalt des zweiten Kapitels wird in erster Linie anhand von Vasenmalereien dargestellt. Unter anderem stehen die „Dionysien“ und die Feiern zu Ehren der Athene („Panathenäen“) im Zentrum der Betrachtung.


Modul drei, „Das Orakel von Delphi“ bietet eine Mischung aus Darstellungen auf Vasenmalereien, Erläuterungen anhand eines Modells durch Helge Nieswandt, Spielszenen und Erklärung von Zusammenhängen durch eine Off-Sprecherin und eines Sprechers. Am Ende dieses Moduls werden Quellen (u.a. Links) aufgeführt.


Auch das letzte Modul, „Die Olympischen Spiele“, sind eine interessante Mischung aus Erläuterungen am Modell, Darstellungen anhand von Ausgrabungsgegenständen und Bildern von Olympia der Gegenwart. Wie sich die Spiele vom religiösen Fest zur sportlichen Veranstaltung entwickelte, welche Disziplinen durchgeführt wurden, wie das Rahmenprogramm aussah und was die Olympischen Spiele der Antike ausmachte, wird anschaulich dargestellt. Natürlich darf auch ein Ausblick auf die Olympischen Spiele der Neuzeit und der Gegenwart nicht fehlen.


Das didaktische Material, welches kostenlos für Käufer der DVD heruntergeladen werden kann, bietet vielfältige Zugänge zu den jeweiligen Kapiteln, die adressatengerecht aufbereitet wurden. Zu jedem Modul gibt es Material zum Einstieg, zur Erarbeitung und Vertiefung, einen didaktisch-methodischen Kommentar, eine Methodenkarte, die eine spezielle Methode (hier das „Partnerpuzzle“) genauer erläutert, sowie Lösungen. Schön ist dabei, dass es immer wieder einen Bezug zur Gegenwart gibt (z.B. Parlamentssitzung des Deutschen Bundestages und Volksversammlung in Athen, Stimmzettel für die Bundestagswahl 2017 und Tonscherben des „Scherbengerichts“), Schaubilder leicht zu verstehen sind und das Material von der Lehrkraft so übernommen und im Unterricht eingesetzt werden kann. Auf diese Weise ist das Material eine sehr gute Ergänzung zum Film und zum Schulmaterial.


Fazit: 


Von den bislang erschienenen DVDs für die Sekundarstufe I ist Folge 31 die beste geworden. Warum? Ganz einfach: Hier sind alle Zusammenhänge sehr leicht für Schülerinnen und Schüler der Klasse 6/7 zu verstehen und auch die Experten bemühen sich, sehr „adressatengerecht“ historische Zusammenhänge und Fakten zu erläutern. Das didaktische Material weiß einmal mehr zu überzeugen.


Die inn-joy Redaktion vergibt 10 von 10 Punkten.


Die inn-joy Redaktion bedankt sich bei der dokumentARfilm GmbH für das zur Verfügung gestellte Rezensionsexemplar.


L. Zimmermann


https://inn-joy.de/movies/dvd-reviews/2420-gi-folge-31-das-antike-griechenland-i-g%C3%B6tterwelt-und-demokratie (23.10.2024)

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