Ein Werk – ein Film

Überblick über Inhalt, Figuren und Werkgeschichte

Da Lernende erfahrungsgemäß zu Beginn noch nicht das ganze literarische Werk gelesen haben, das Gegenstand einer Unterrichtsreihe sein soll, bieten unsere Filme einen schnellen und guten Überblick über dessen Inhalt, die Grundzüge der Figurenkonstellation und Ansätze zur epochalen und gattungsmäßigen Einordnung – und dies alles, ohne den eigentlichen Unterricht vorwegzunehmen, sondern um auf ihn neugierig zu machen. Gleich, ob es sich bei dem Werk um Drama, Prosa oder Lyrik handelt, präsentieren unsere Filme Ausschnitte aus bühnenwirksamen Theaterinszenierungen oder Rezitationen und machen damit die Lektüre zu einem mit allen Sinnen zu genießenden Erlebnis. 

 

Wenn im weiteren Schritt dann verschiedene Inszenierungsideen gegenübergestellt werden, können Lernende aus eigener Anschauung eine der grundlegendsten Forderungen des Umgangs mit Literatur nachvollziehen: Rezeption und Interpretation sind perspektivisch geprägt. So tragen unsere Filme dazu bei, Lernende zu ermutigen, eigene Deutungsversuche zu entwickeln und zu vertreten. Gleichzeitig bietet sich Ihnen an dieser Stelle eine Anknüpfungsmöglichkeit, das im Deutschunterricht zentrale Instrument der Interpretation als solches zu thematisieren: Weder geht es um das notorische „Was will der Lehrer hören?“ noch um die Behauptung „Jeder kann seine Meinung haben.“ Ziel unserer Filme ist es, Literatur als facettenreiches Kunstwerk zu präsentieren, für die Breite von Interpretationsansätzen zu bürgen, aber auch für deren natürliche Grenzen, die dann überschritten sind, wenn bloße Meinungsfragmente ohne Kontext und Begründung geäußert werden. Darüber hinaus entwickeln die Spielszenen auch Motivationspotential, eigene Inszenierungen im Kursraum zu probieren. 

 

Das unsere Filme jeweils abschließende Kapitel der „Werkgeschichte“ gewährt spannende Einblicke in die Autorenwerkstatt. Hier werden Handschriften gezeigt, originale Briefe zitiert und Bibliotheken aufgesucht, in denen die Autorinnen und Autoren seinerzeit recherchiert haben. Zur Wertschätzung von Literatur und ihrer Verfasser/-innen tragen die Kapitel der Werkgeschichte auch insofern bei, als sie Lernenden verständlich machen, wie sehr die Schriftstellerei von existentieller Bedeutung ist und dass sie ein erhebliches Gefahrenpotential darstellen kann: Belege von Eingriffen der Zensur, Haft- und sogar Todesstrafen, die im Film aufgeführt werden, können überleiten zu Fragen nach der politischen Aktualität dieser Angriffe auf das freie Wort, wie sie auch heute noch weltweit verübt werden. 

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