Erlebte Geschichte

Zeitzeuginnen und Zeitzeugen erzählen

Für Schülerinnen und Schüler wird Geschichte besonders greifbar, wenn Zeitzeuginnen und Zeitzeugen aus ihrem Leben berichten. Sie sind – wo möglich – elementarer Bestandteil unserer Filme. Ihre Aussagen sind immer eingebettet in den Filmkommentar, der das Gesagte einordnet und in den historischen Zusammenhang stellt. Die Lernenden können so nachvollziehen, dass erlebte Geschichte immer subjektiv ist und die Aussagen in Interviews „auf einem oft jahrzehntelangen Verarbeitungsprozess [beruhen], der von der individuellen Biografie, von gesellschaftlichen Erinnerungskulturen und von der konkreten Interview-Situation beeinflusst wird“. (Zitiert nach: bpb, 26.10.2023). 


In unseren Filmen kommen viele unterschiedliche Menschen zu Wort. Menschen, deren Biografie schon einer größeren Öffentlichkeit bekannt ist, wie zum Beispiel Karl Wilhelm Fricke, Journalist und Publizist. Karl Wilhelm Fricke wird 1955 vom Ministerium für Staatssicherheit in die DDR entführt, ist dort im Untersuchungsgefängnis Hohenschönhausen fortgesetzter Folter durch Schlafentzug und Psychoterror ausgesetzt. Im Film berichtet er von zermürbenden Vernehmungen durch die Stasi, endlose Verhöre, die „tödliche Langeweile“ in der totalen Isolation und seine Überlebensstrategien in der Haft. Aber auch weniger bekannten Personen geben wir Raum für ihre Lebensgeschichte. Dabei ist uns besonders wichtig, ihre Worte wirken zu lassen und sie nicht zu stark zu verkürzen oder einzelne Aussagen aus dem Zusammenhang zu reißen. 


Einen besonderen Stellenwert für den Geschichtsunterricht erlangt „erlebte Geschichte“, wenn mit den Erzählungen von Zeitzeuginnen und Zeitzeugen der Besuch eines Erinnerungsortes vor- und nachbereit werden kann – ein Beispiel hierfür ist die eindrückliche Geschichte von Yvonne Koch, die als Kind in das Konzentrationslager Bergen-Belsen deportiert wurde.

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