Der Krieg der Medien

Die Propagandaschlacht im Ersten Weltkrieg

Drehbuch & Regie: Anne Roerkohl
ARD, arte 2004, 45 Min.


Ein Krieg um Identität, ein „Kreuzzug gegen das Böse“ – der Erste Weltkrieg ist als erster Krieg ein globales Medienereignis, ein Kampf um Bilder und Begriffe. Die daheimgebliebenen, Frauen, Kinder und Alten, nicht zuletzt die Soldaten selbst, erleben einen Kampf der Bilder, eine Propagandaschlacht, wie es sie in früheren Kriegen nicht gegeben hatte. Die neuen Medien Film und Fotografie machen es möglich, und keine Seite spart mit übelsten Verleumdungen des jeweiligen Kriegsgegners. Chauvinistische Parolen und Völkerverhetzung werden bis in die Schulstuben der beteiligten Länder hineingetragen, um bereits die Kleinsten zu indoktrinieren.


Noch lebende Zeitzeugen in Deutschland berichten von ihren ersten Kinobesuchen und die Wirkung der Propagandafilme, englische Zeitzeugen von Zeppelinangriffen auf London und wie die Propaganda den Hass auf die Deutschen anstachelt, der sich in Überfällen auf deutsche Geschäfte entlädt. Französische Zeitzeugen berichten über ihren Schulunterricht und wie auch dort chauvinistische Parolen gegen die „Boches“ Einzug erhielten.


Der 45-minütige Film bringt eine große Fülle der heute verfügbaren Propagandamaterialen (Kriegswochenschauen, Propagandaspielfilme, Plakate, Flugblätter, Spielzeuge, Kinder- und Schulbücher) aus allen beteiligten Ländern. Die fatalen Inhalte dokumentieren und veranschaulichen die Mechanismen der Verfälschung und Verteufelung des jeweiligen Kriegsgegners.


Produktion: TAG/TRAUM Filmproduktion GmbH, Köln, im Auftrag des WDR/arte

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