20. Jahrhundert: 1910-1945
Franz Kafka: Der Process
Ob Josef K. buchstäblich der Bühnenboden unter den Füßen demontiert wird oder geisterhafte Skydancer ihn in die Enge des Gerichts treiben: Inszenierungsbeispiele des „Processes“ an den Schauspielen Dortmund und Essen führen schrittweise durch die Handlung, stellen die Figuren vor und machen klar, wie sehr Kafkas Held ein schuldlos und schicksalshaft Ausgelieferter ist. Dass der Text biografische, aber auch theologische und psychologische Interpretationsebenen erlaubt, erläutert eine Germanistin an ausgewählten Beispielen. Sie berichtet etwa, dass die konkrete Niederschrift des „Processes“ unmittelbar nach Kafkas Trennung von seiner Braut Felice begann, und zitiert aus seinem Tagebuch, Kafka habe sich von ihr wie „vor Gericht“ gezogen gefühlt. Im Kapitel zur Werkgeschichte informiert der Film über den Fragmentcharakter des Romans, die Türhüter-Parabel, die offene Frage der Kapitelordnung und Kafkas spezifische Schreib- und Arbeitsweise, welche am Beispiel eingeblendeter Manuskriptseiten erläutert wird.
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Geeignet für die Fächer:
Deutsch
Literatur
Szenisches Spiel
Empfehlung der Medienbegutachtung Baden-Württemberg für den Deutschunterricht
Rezension:
Für die Lehrenden reduziert die wissenschaftlich fundierte didaktische Aufbereitung den Vorbereitungsaufwand erheblich.