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Romantik
Lebenswelt Romantik
Gar nicht „romantisch“ im umgangssprachlichen Sinn, so die These des Films, waren die Lebensumstände im 18. Jahrhundert. Berichtet wird über soziale Kontraste, die Unfreiheit der niederen Stände und die Folgen der Französischen Revolution. Mit Hilfe von zeitgenössischen Bildern und Porträts, aber auch von Briefzitaten Goethes und Kleists, die selbst an der Front gekämpft haben, werden Lernenden die historischen Fakten eindrucksvoll vor Augen geführt. Weitere Schwerpunkte des Films informieren über den kulturellen Aufschwung des Buchmarkts in Friedenszeiten und die literarischen Salons, vor allem in Berlin, das zu einer europäischen Metropole wird. Am Beispiel der Jüdin Rahel Levin wird die aus heutiger Sicht skandalöse Situation der Frauen veranschaulicht: Ihnen blieben Privilegien wie Reisefreiheit, Berufswahl und Selbständigkeit verwehrt, und sie wurden sogar als den Männern „geistig unterlegen“ betrachtet. Mit der Perspektive auf die Niederlage Napoleons und das sich formierende deutsche Nationalgefühl endet der Film.
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Romantik
Literatur der Romantik
Gattungsvielfalt, Gattungsoffenheit und Synthese der Künste im Gesamtkunstwerk: Der Film illustriert an namhaften Autoren und Textbeispielen die literarischen Innovationen der Romantik. Im Kapitel „Jena“ werden die Brüder Friedrich und August Wilhelm Schlegel und dessen Ehefrau Caroline als Lebens- und Arbeitsgemeinschaft vorgestellt sowie die Bedeutung des „Athenäums“ als experimentelle Literaturzeitschrift. Im Kreis der Heidelberger Romantiker um Clemens Brentano und das Ehepaar von Arnim verlagert sich der Schwerpunkt auf das Sammeln und Verfassen von Volksliedern und Märchen, was in Göttingen auch die Brüder Grimm betreiben. Idealisierte Epoche ist nicht mehr die klassische Antike, sondern das späte Mittelalter. Es wird auch gezeigt, wie Schriftsteller, Maler und Musiker der Epoche einander inspirieren und sogar gemeinsame Werke schaffen, so z.B. die Oper „Undine“: E.T.A. Hoffmann komponiert die Musik nach der Textvorlage eines befreundeten Dichters, das Bühnenbild entwirft der Baumeister Karl Friedrich Schinkel.
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Romantik
Nicola Kaminski und Ingo Breuer im Interview
Der Film bietet Einblicke in die aktuelle Germanistik und lässt Schülerinnen und Schüler miterleben, wie Profis bei einer Textanalyse vorgehen. Vergleichbar den Fragestellungen des Deutschunterrichts suchen sie nach Interpretationen und erforschen die Tiefenstrukturen von Texten. An einem Ausschnitt des „Marmorbilds“ demonstriert Nicola Kaminski von der Ruhr-Universität Bochum in schrittweiser Wortanalyse, wie Eichendorff gezielt die Ebene der erzählten Realität irritiert und auflöst: ein Plädoyer der Forscherin für genaues und kritisches Lesen. Ingo Breuer von der Universität Köln wiederum nimmt Stellung zu etablierten Topoi der Kleist-Forschung: Er relativiert die These von Kleists „Kantkrise“, indem er den Begriff der „Krise“ um größere Dimensionen erweitert. Weiterhin korrigiert und differenziert er die gängige Forschungsmeinung, Kleist sei „anti-napoleonisch“ eingestellt gewesen. In den letzten Kapiteln nimmt er das Verhalten der Marquise von O. unter die Lupe und zeigt deutliche Spuren erzählerischer Ironie auf.
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Kapitel 2 - 1:51 Min. - Ingo Breuer – Zur so genannten Kantkrise bei Heinrich von Kleist
Kapitel 3 - 1:59 Min. - Ingo Breuer – Zu Kleist und Napoleon
Kapitel 4 - 0:31 Min. - Ingo Breuer – Zum Thema Ironie in „Die Marquise von O...“
Kapitel 5 - 1:56 Min. - Ingo Breuer – Zur Versöhnung mit dem Vater in „Die Marquise von O...“