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20. Jahrhundert: 1910-1945
Alfred Döblin: Berlin Alexanderplatz
Untermalt mit originalen Filmaufnahmen aus dem Berlin der 1920er Jahre verschafft das erste Kapitel einen anschaulichen Überblick über „Berlin Alexanderplatz“, den ersten Großstadt- und „Loser“-Roman der deutschen Literatur. Ein Germanist erläutert, dass die Hauptfigur Franz Biberkopf zum Verlierer wird, weil er als Haftentlassener sein Leben in Freiheit nicht als Chance, sondern als Strafe betrachtet. Im zweiten Kapitel wird Lernenden vermittelt, inwiefern literarische Gattungen einem Wandel unterzogen sind: Mittels Collage-Technik lässt Döblin biblische, mythische, propagandistische und sogar Reklametexte in den Roman einfließen – eine Novität. Das dritte Kapitel belegt die Bedeutung des Textes als modernes intermediales Projekt, denn Döblin arbeitet ihn auch als Hörspiel und Filmskript um. Trotz der Kritik der politischen Linken, „Berlin Alexanderplatz“ sei zu wenig klassenkämpferisch, und trotz seiner Ablehnung im konservativen Lager wird der Roman von der Literaturkritik begeistert aufgenommen und ein großer Erfolg.
Sprache: Deutsch
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Kapitel 1 - 2:30 Min. - Großstadtroman
Kapitel 2 - 3:34 Min. - Collagetechnik
Kapitel 3 - 2:04 Min. - Hörfunk und Film

20. Jahrhundert: 1910-1945
Bertolt Brecht – Exilliteratur
Das erste Kapitel vermittelt einen Überblick über das Leben Bertolt Brechts. Gezeigt werden die künstlerischen Anfänge und der Durchbruch mit der „Dreigroschenoper“, die Brechts Ruhm begründet. Aufgrund seiner radikal linken Gesinnung begibt sich der Autor schon zu Beginn des Hitler-Regimes in ein 15-jähriges Exil, das ihn quer durch Europa und nach Übersee führt. 1949 hat im zerbombten Berlin sein Anti-Kriegsstück „Mutter Courage“ Premiere. Den historischen Abstand zwischen Brechts Werk und heutigen jungen Leserinnen und Lesern überwindet die Zeitzeugin Regine Lutz. Als sei es gerade erst gewesen, schildert sie anschaulich Merkmale von Brechts moderner Dramaturgie, mit der er das Publikum zum Mitdenken anregen will. Im dritten Kapitel treten professionelle Sprecherinnen und Sprecher auf, die eindrucksvoll Gedichte wie „Die Bücherverbrennung“, den „Kälbermarsch“ und „Hitler-Choral III“ vortragen. Ein Brecht-Spezialist erläutert, wie Brecht mit dieser Lyrik die vom „Führer“ fanatisierten Deutschen wachrütteln und warnen will.
Sprache: Deutsch
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Kapitel 1 - 4:35 Min. - Bertolt Brecht: Biografisches
Kapitel 2 - 3:51 Min. - Theater
Kapitel 3 - 4:11 Min. - Lyrik

20. Jahrhundert: 1910-1945
Der literarische Markt
Eine mediale Revolution – und das Buch in der Krise? Das erste Kapitel zeigt, wie Buchhändler, Verleger und Autoren reagieren, als in der Weimarer Republik neue Medien wie Funk und Film dem etablierten Buch Konkurrenz machen. Gleichzeitig gehen Schriftsteller und Presse eine lukrative Fusion ein, wenn neue Werke als Fortsetzungsromane gedruckt werden, was sowohl das Ansehen der Autoren als auch die Auflagenhöhe der Zeitungen steigert. Profit, so erfahren die Lernenden, bringen auch neue Formen der Werbung und Vermarktung: Bücher werden als Massenware in Kaufhäusern angeboten und Bestsellerlisten kurbeln nach amerikanischem Vorbild die Verkaufszahlen an. Mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten wird die literarische Szene gleichgeschaltet. „Begräbniswetter hängt über der Stadt“ resümiert Erich Kästner, Augenzeuge der Bücherverbrennung in Berlin. Unliebsame Autoren werden ausgegrenzt und verfolgt – eine tragische Situation, die Stichwörter für den Unterricht bietet, um auf heutige, weltweite Vorkommnisse einzugehen.
Sprache: Deutsch
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Kapitel 1 - 7:32 Min. - Weimarer Republik: Demokratisierung, Medien und Werbung
Kapitel 2 - 5:52 Min. - Nationalsozialismus: Bücherverbrennung, Gleichschaltung und Exil

20. Jahrhundert: 1910-1945
Franz Kafka: Die Verwandlung (kompakt)
Das erste Kapitel informiert über das berufliche und künstlerische Leben Franz Kafkas. Eine Expertin räumt mit düsteren Mythen und allgemein verbreiteten Vorurteilen auf, die den Autor umgeben, denn dieser sei auch witzig, gesellig und sportlich gewesen. Es folgen Hinweise auf die existentielle Bedeutung der Literatur in Kafkas Leben, die den tagsüber berufstätigen Juristen dazu bewog, seine Texte in den Nachtstunden zu schreiben, und zwar über die auch für heutige Jugendliche aktuellen Themen von Identität, Macht und Gerechtigkeit. Das zweite Kapitel bietet einen Inhaltsüberblick über „Die Verwandlung“ und vermittelt Lernenden wesentliche Ansätze zur Interpretation, die nicht biografisch verengt ausfallen dürfe, so die Germanistin. Der „brutale Vater“ sei daher keine Kopie des Kafka-Vaters, sondern ein literarischer Topos der Epoche. Zur Verinnerlichung der Fakten und Erkenntnisse tragen von einem professionellen Sprecher vorgetragene Auszüge aus Kafkas Werk und originale Aufzeichnungen Kafkas bei.
Sprache: Deutsch
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Kapitel 1 - 5:38 Min. - Franz Kafka: Biografisches
Kapitel 2 - 3:24 Min. - Die Verwandlung

20. Jahrhundert: 1910-1945
Leben in Extremen – Kaiserreich, Republik, Diktatur
Der Film vermittelt kompakt vier Jahrzehnte Geschichte, die Deutschland und die Welt radikal verändern und ihre Spuren auch in Kunst und Literatur hinterlassen. Anhand historischer Film- und Textquellen erläutern die verschiedenen Kapitel Deutschlands Entwicklung vom Kaiserreich zur jungen Weimarer Republik bis hin zur faschistischen Diktatur und deren Untergang. Kurzfristige gesellschaftliche Aufschwünge wie die Emanzipation der Frauen in den 1920er Jahren werden ebenso gezeigt wie progressive Entwicklungen in Malerei, Architektur, Literatur und Kino. Doch mit Beginn des Hitlerregimes geht es nur noch um „Gleichschritt“: Kreativität, Intellektualität und Internationalität werden kriminalisiert, politisch Andersdenkende inhaftiert und ermordet – ein heute wieder hochaktuelles Thema, das Lernende zur Stellungnahme anregen wird. Künstler und Künstlerinnen fragen sich: bleiben oder gehen? Mit dem Zweiten Weltkrieg beginnt der Holocaust – ein „Bruch der Zivilisation“, so das Schlusswort des Films, der nach Sühne verlangt.
Sprache: Deutsch
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Kapitel 1 - 5:17 Min. - Erster Weltkrieg
Kapitel 2 - 4:59 Min. - Gesellschaft zwischen Emanzipation und Krise
Kapitel 3 - 5:13 Min. - Reformen, Kultur und Scheitern der Republik
Kapitel 4 - 5:27 Min. - Nationalsozialismus: Terror, Verfolgung und Exil
Kapitel 5 - 5:23 Min. - Holocaust und Zweiter Weltkrieg

20. Jahrhundert: 1910-1945
Lyrik des Expressionismus und Dadaismus
Im ersten Kapitel stellt ein Germanist „Weltende“ von Jakob van Hoddis als „Beginn des Expressionismus“ vor. Das zweite Kapitel informiert über die Autoren dieser Epoche, deren Motivation und Formwillen: Überwiegend sind es junge Männer im Aufbruch und in der Revolte gegen die verkrustete Gesellschaft des Kaiserreichs – eine Haltung, die Identifikationspotential auch für heutige Jugendliche bietet und im Anschluss an den Film pädagogisch aufgegriffen werden kann. Die Lyrik kreist um Themen wie Großstadt, Technik und Einsamkeit des Individuums. Dass kriegerische Gewalt keine Lösung darstellt, zeigt das folgende Kapitel, indem es von der Kriegsbegeisterung und späteren Desillusion der Expressionisten berichtet – ein ebenfalls hochaktuelles und strittiges Thema, das sich im Unterricht vertiefen lässt. Mit einem Blick auf die Dadaisten endet der Film: An den Beispielen von Hugo Ball und Kurt Schwitters wird gezeigt, wie sie lyrisches Sprechen auf eine Lall-und Lautebene zurückführen und einen gänzlich neuen Kunstbegriff formulieren.
Sprache: Deutsch
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Kapitel 1 - 2:04 Min. - Jakob van Hoddis: Weltende
Kapitel 2 - 5:09 Min. - Zwischen Vitalität und Ohnmacht
Kapitel 3 - 2:02 Min. - Erster Weltkrieg
Kapitel 4 - 3:55 Min. - Dadaismus

20. Jahrhundert: 1910-1945
Regine Lutz, Hermann Korte und Bettina von Jagow im Interview
Einblicke aus erster Hand: Die Zeitzeugin und Schauspielerin Regine Lutz, die selbst Mitglied in Brechts Ensemble war, demonstriert brillant anhand einer Textstelle, warum Pathos und gesellschaftliche Anklage in der Vortragsweise von Brecht-Stücken tabu waren. Neutralität und Zurückhaltung in Gestik, Mimik und Klangfarbe hingegen sollten das Publikum zur gewünschten eigenen Wertung veranlassen. Der Germanist Hermann Korte porträtiert daran anschließend Brecht als „Allrounder“ auf dem Theater, der alle Gewerke bis hin zum Bühnenbild beherrschte und auch Schriften zur Dramentheorie verfasste – im Gefolge berühmter Vorbilder wie Lessing und Schiller. Begrifflich machte Brecht dabei Anleihen an politischen Theorien, z.B. dem Marxismus. Abschließend kommentiert Bettina von Jagow die drei Zimmerherren im Figurenensemble von Kafkas „Verwandlung“ und vermutet, dass sie als komisches Detail der Handlung fungieren und dass für ihr Äußeres und ihre Handlungsweise Slapstick-Einlagen des Stummfilms Pate gestanden haben.
Sprache: Deutsch
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Kapitel 1 - 1:19 Min. - Demonstration von Brechts Arbeitsweise bei „Herr Puntila und sein Knecht Matti“, Teil 1
Kapitel 2 - 0:34 Min. - Demonstration von Brechts Arbeitsweise bei „Herr Puntila und sein Knecht Matti“, Teil 2
Kapitel 3 - 0:50 Min. - Demonstration von Brechts Arbeitsweise bei „Herr Puntila und sein Knecht Matti“, Teil 3
Kapitel 4 - 2:08 Min. - Hermann Korte – Zu Brechts Theatertheorie
Kapitel 5 - 0:19 Min. - Regine Lutz – Zu Brechts Theatertheorie
Kapitel 6 - 1:09 Min. - Hermann Korte – Zum Expressionismus als Gruppenphänomen
Kapitel 7 - 1:33 Min. - Bettina von Jagow – Zu Humoraspekten in Franz Kafkas „Die Verwandlung“