Filme zum literarischen Markt

Die wirtschaftlichen Bedingungen der Literaturproduktion

Gerade im 21. Jahrhundert, dem „digitalen Zeitalter“, in dem sich der bisher gewaltigste Epochenumbruch auf medialer Ebene vollzieht, ist es für junge Menschen hochinteressant und instruktiv, einen Blick auf die vorausgehende Entwicklung zu werfen. Von dem mit Feder handschriftlich verfassten Manuskript über das Taschenbuch zum eBook, vom unerschwinglichen mittelalterlichen Kodex zum Groschenheft, vom armen Schlucker zum Bestsellerautor: Unsere Filme über den literarischen Markt werfen ein wichtiges Stück Realität in die Waagschale. 

 

Wir informieren über die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen, welche die Produktion und Rezeption von Literatur mitbestimmen, denn Kunst jeder Art schwebt nicht im voraussetzungslosen, luftigen Raum. Und wir benennen die Agenten des hart umkämpften Betriebs: Die Rede ist von Autoren, Zensurbehörden, Mäzenen und Verlagen, aber auch von Erfindern bahnbrechender Techniken, wie zum Beispiel der Druckerpresse. An jeweils konkreten Beispielen machen wir die Vorgänge im Detail anschaulich und zeigen, dass der Markt durch Einflussnahme gesteuert wird – sei es das reformatorische Flugblatt, die erbauliche fromme Epistel oder die Hass- und Hetzschrift gröbsten Ausmaßes. Lernende schauen mit unserer Hilfe hinter die Kulissen und erfahren etwa, dass Hitlers „Mein Kampf“ zur Zeit seines Erscheinens als Bestseller knapp hinter der Heiligen Schrift rangierte, aber diesen Status nicht seiner Beliebtheit verdankte, sondern seiner parteipolitischen Protektion als Pflichtlektüre, wobei die meisten Exemplare wohl kaum gelesen, sondern als Alibi in den Bücherschrank gestellt wurden. 

 

Aber nicht nur nationale Prozesse beeinflussten den deutschen Literaturbetrieb: Unsere Filme zeigen frühe Vorboten einer uns heute selbstverständlich erscheinenden Globalisierung. So war es das amerikanische Marktmodell mit der Auslobung von Listen und „Rankings“, das seit den 1920er Jahren auch hierzulande die Dynamik des sogenannten „Bestsellers“ ankurbelte. Ob aus ökonomischer, historischer oder literaturwissenschaftlicher Perspektive betrachtet: Unsere Filme bieten Schlüsselwörter und Anknüpfungen für fundierte Diskussionen und Angebote zur Aktualisierung. 


Der literarische Markt im Wandel der Jahrhunderte




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